Trotz des späten Wintereinbruchs hatten sich kürzlich zahlreiche Hobbygärtner auf den Weg gemacht, um ein paar der begehrten Pflänzchen zu erwerben. So füllten insgesamt mehr als 120 Besucher aus Jossgrund und den Nachbargemeinden das „Schaufenster Spessart“, eine Einrichtung des Naturparks, des Landschaftspflegeverbands Main-Kinzig-Kreis und des Verbands Spessart regional. Das ganze Jahr über sind dort Prospekte und Informationen über die Freizeitangebote in der Spessartregion sowie Literatur, regionale kulinarische Spezialitäten und diverse Mitbringsel erhältlich. Naturparkführerin Ulrike Schauff hatte mehr als 600 Pflanzen mitgebracht, sodass niemand unverrichteter Dinge nach Hause gehen musste. Nach ihrer Tomatenpflanzenaktion im letzten Jahr waren manche Interessierte leer ausgegangen, denn der Besucherandrang hatte alle Erwartungen übertroffen.

Bevor die Naturparkführerin aus Sinntal-Mottgers am Sonntagmorgen nach Jossgrund fuhr, hatte sie ihr Auto bis unters Dach mit Tomatenpflanzen beladen. Begleitet und tatkräftig unterstützt wurde sie von Susanne Goldhagen, der Vorsitzenden des Landfrauenvereins Sannerz. Bei ihrer Ankunft standen schon die ersten Interessierten vor der Tür. Sie waren so freundlich, den beiden Frauen zu helfen, die Kisten mit den Pflänzchen in die erste Etage des Schafhofgebäudes zu transportieren. Die besonderen Tomatensorten haben zum Teil imposante Namen wie Ciliegia, Sweet Plum, Guernsey Island, Black Prince, Noir Charbonneux oder Lila Sari. Ulrike Schauff hatte sie auf ihren Plakaten mit Nummern versehen. Somit hatten es die Besucher leichter, ihre Wunschsorten zu nennen und der Verkauf konnte zügig erfolgen. Gerne beantwortete die Expertin auch Fragen zur Pflege der Pflanzen, die es gewöhnlich nicht im Handel zu kaufen gibt. „Es sind keine Hybridpflanzen. Sie sind resistenter als Tomatenpflanzen, die man im Supermarkt kaufen kann“, versicherte sie. Hybridpflanzen versprechen den Gemüseanbauern zwar gute Erträge, sie sind jedoch zur Nachzucht nicht geeignet. Denn dadurch, dass die Eigenschaften der Pflanzen in der zweiten Generation verloren gehen, muss jährlich neues Saatgut gekauft werden. Die Käufer bekamen bei der Bezahlung auch eine Visitenkarte mit den Kontaktdaten von Ulrike Schauff ausgehändigt. So können sie sich bei Fragen an die Expertin wenden oder gegebenenfalls später ein Feedback über Ernteerfolge geben.

Im Gepäck hatte die Hobby-Tomatenzüchterin zudem etliche Paare Wollsocken, die sie in den Wintermonaten gestrickt hatte. Sie wurden gegen freiwillige Spenden angeboten. Ein Teil des Erlöses soll dem Naturpark zugutekommen, um damit die Infrastruktur an den Wanderwegen zu erhalten beziehungsweise zu verbessern. Das Wissen, unter welchen Bedingungen Tomaten für den Handel gezüchtet werden, hat sie dazu bewogen, selbst Tomaten zu züchten und somit der genetischen Verarmung entgegenzuwirken. Wenn sie gerade keine Tomaten züchtet oder Socken strickt, hält sie im Auftrag des Naturparks Vorträge über Herkunft, Anbau und Verwendung des aromatischen Nachtschattengewächses, zum Beispiel bei Landfrauenvereinen und bei NABU-Ortsgruppen. Darüber hinaus bietet sie auch Veranstaltungen mit Kostproben aus selbst hergestellten Leckereien an.

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